30 Jahre Städtepartnerschaft Bangor
Eine ereignisreiche Woche erlebte eine fast 40 köpfige Reisegruppe in der walisischen Partnerstadt Bangor in Nordwales. Diese Reise war geplant, um gemeinsam mit den walisischen Freunden die 30-jährige Städtepartnerschaft zu feiern und gleichzeitig der Amtseinführung von June Marshall in das neue Amt als Bürgermeisterin von Bangor beizuwohnen. Natürlich wollte man auch Land und Leute kennen lernen bzw. Freunde wiedertreffen. Von Rotterdam, dem größten Seehafen Europas, ging es auf die Fähre, um über Nacht bis zur englischen Hafenstadt Hull zu gelangen. Der erste Stop vorm ersehnten Ziel in Wales war die englische Stadt Chester, in der die Gruppe eine interessante Führung durch die von Römern gegründete Stadt Chester erlebte. Nach der Ankunft in Bangor wohnte die Gruppe im British Hotel. Gleich am nächsten Tag starteten die Soester unter Führung von Wendy und Maurice Shortman zu einer Rundfahrt über die Insel Anlesey mit Besuch des Beaumaris Castle und der fast 1000 jährigen Klosteranlage in Penmon. Eine große Überraschung erlebten die Teilnehmer bei Shortmans im Garten, da dort für sie ein kalt/warmes Buffet zum „Lunch“ einlud. Nach diesen kulinarischen Genüssen erfuhren die Gäste in einem Museum vieles über die keltische Geschichte und das Leben der Menschen auf Anglesey. Ein Besuch in der Ortschaft mit dem längsten Namen der Welt, mit Einkehr bei James Pringle, durfte natürlich nicht fehlen.
Die weiteren Programmpunkte der Reisetage waren eine Stadtführung mit Keith Marshall in Bangor sowie der Besuch von Caenarfon mit dem berühmten Schloss, in dem jeder künftige König des Vereinigten Königreiches zum Prinzen von Wales gekürt wird.
Ein Höhepunkt des Aufenthaltes war die Party anlässlich der 30-jährigen Städtepartnerschaft zwischen Bangor und Soest im British Hotel, in dem sich viele alte Freunde der langjährigen Freundschaft um den Hals fielen und so manche Begebenheiten aus der Vergangenheit erzählt wurde. Mittlerweile war auch eine offizielle Delegation der Stadt Soest unter Leitung von Bürgermeister Dr. Eckhard Ruthemeyer in Bangor eingetroffen, um ebenfalls mit den anderen Offiziellen aus Rat und Verwaltung von Bangor diesen 30. Geburtstag zu feiern.
Dem offiziellen Akt bei der Amtseinführung eines Bürgermeisters in Großbritannien beizuwohnen, war für alle Teilnehmer ein besonderes Ereignis. Geradezu passend war es, dass die neue Bürgermeisterin June Marshall heißt und vielen Soestern nicht unbekannt ist. Seit fast 20 Jahren ist sie ein Motor der partnerschaftlichen Zusammenarbeit, und für sie war es, wie sie es selbst formulierte, eine große Freude, so viele Bekannte und Freunde aus Soest bei dem Zeremoniell dabei zu haben.
Während der Feierlichkeiten gedachte man trotz zukünftiger Planungen für den weiteren Verlauf der Städtepartnerschaft auch derer, die das Entstehen der Partnerschaft initiiert hatten: Jean Christie auf der walisischen Seite, Walter Klemann und Dr. Karl-Heinz Koerner auf der Soester Seite.
In seinem Grußwort verwies Dr. Ruthemeyer auf die vielfältigen Austausche und Begegnungen, die inzwischen stattgefunden hatten und auf die für ihn überwältigende Gastfreundschaft und Herzlichkeit der Waliser.
Als etwas Besonderes überreichte Petra Menke-Koerner mit Dagny Meyer, die neben Derek Heinge aus Bangor als einzige Zeitzeugin der 30-jährigen Städtepartnerschaft aus Soest dabei war, eine Dokumentation mit Berichten, Briefen und Fotos, die den lebhafte und vielfältigen Austausch der letzten 30 Jahre wiedergaben.
Nach so viel offiziellem Programm unternahm die Gruppe am Sonntag einen Ausflug zu den Abberfalls und nach Conwy. Ein Besuch in der berühmten Gartenanlage Bodnant Garden gehörte ebenfalls zum Programm.
Zu Wales gehört Schiefer wie der Grünsandstein zu Soest, und daher durfte eine Fahrt mit einer über 100-jährigen Eisenbahn in die malerische Schieferregion von Llechwedd mit einem Besuch der dortigen Schiefermiene nicht fehlen.
Bei der Abfahrt aus Bangor flossen zwar keine Tränen, aber viele lagen sich in den Armen und es hieß: „Auf Wiedersehen in Soest oder in Bangor“. Die Rückfahrt bei der noch Zeit war für einen Abstecher nach York mit der berühmten Kathedrale, verlief auf der Nordsee genau so ruhig wie auf der Hinfahrt, und die Soester kehrten mit vielen Eindrücken wieder in die Heimat zurück.