Besuch des Kamper Frauenrates in Soest
Es ist schon fast zu einer Tradition geworden, dass sich Soester Frauen mit Frauen aus der niederländischen Partnerstadt Kampen und dem Kamper Vrouwenraad seit 1996 zu einem Internationalen Themenaustausch in Soest oder in Kampen treffen.
So hatte sich Bea Lichtendahl vom Kamper Vrouwenraad mit 40 Damen aus Holland auf dem Weg gemacht, um gemeinsam mit den hiesigen Frauen Themen zu behandeln, die sich mit der Hilfe für Mädchen und junge Frauen sowie der Hilfe für minderjährige schwangere Frauen beschäftigen sollten.
Bevor man aber in die Thematik einstieg, wurden die holländischen Damen von der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Soest, Uta von Wecus, sowie Petra Menke-Koerner und Carla Bökenbrink von der Hanseatischen Gesellschaft Soest und dem International Ladies Club Soest begrüßt. Durch Wilfried Bökenbrink erfuhren die niederländischen Damen beim anschließenden Stadtrundgang vieles über die westfälische Hansestadt.
Die drei Soester Organisatorinnen hatten zum Einstieg in die Themen Christiane Wiggershof vom Marie Haverkamp Haus und Birgit Eggert vom Mädchenhaus Monika eingeladen. Beide Damen stellten ihre Einrichtungen vor und machten auch die Unterschiede der Einrichtungen deutlich. Im Marie Haverkamp Haus können minderjährige schwangere Frauen und Mütter, volljährige Mütter und Väter, die nicht an ihrem Wohnort bleiben und aufgrund von persönlichen und sozialen Schwierigkeiten für sich und ihr Kind nicht eigenverantwortlich sorgen können, eine neue Perspektive finden.
Das Mädchenhaus Monika in Soest ist eine Einrichtung, die als Schutzstelle für Mädchen und junge Frauen gedacht ist. Hier können diese Personen, die zuhause nicht mehr leben können, da sie der Gewalt oder dem sexueller Missbrauch oder der Verwahrlosung ausgesetzt sind, eine Bleibe bis zur Volljährigkeit finden.
Bea Lichtendahl aus Kampen berichtete, dass es in den Niederlanden ähnliche Einrichtungen geben würde. Die meisten dieser Häuser sind aber geschlossene Anstalten. Hervorzuheben ist dabei, dass es in fast allen Einrichtungen viele ehrenamtliche Mitarbeiter gibt. So helfen bei der Erziehung der Mädchen überwiegend Frauen und Mütter, die ihre eigenen Erfahrungen einbringen können. Ebenfalls gibt es Hausaufgabenhilfen, die den jungen Mädchen an die Seite gestellt werden, wenn sie es wollen. „Hier funktioniert es wie bei der früheren Nachbarschaftshilfe“, so Bea Lichtendahl wörtlich. Das staatliche Jugendamt unterstützt die Vermittlung dieser ehrenamtlich Helfer an den Personenkreis, der diese Hilfe nötig hat und sie auch will.
Zwischenzeitlich hatte sich die stellv. Bürgermeisterin Christiane Mackensen zu der Gruppe gesellt, um die Gäste aus der niederländischen Partnerstadt im Namen der Stadt Soest zu begrüßen. Sie unterstrich die Wichtigkeit solcher Begegnungen, die erst die Städtepartnerschaften mit Leben erfüllen würden.
Mit den Auftritten des Kamper Chores „on tulo mouso“ – Wir Frauen – und den musikalischen Einlagen von Carla Ludwig aus Soest, endete dieser ereignisreiche Tag. Natürlich nicht ohne das Versprechen, sich im nächsten Jahr wieder Kampen zu treffen, um diese fruchtbaren Erfahrungsaustausche weiterzuführen.
Foto: (v.l.n.r.vorne stehend) Christiane Wiggershof, Leiterin Marie Haverkamp Haus, Bürgermeisterin Christiane Mackensen, Birgit Eggert vom Mädchenhaus Monika, Bea Lichtendahl vom Kamper Vrouwenraad, die Entertainerin Carla Ludwig aus Soest, Uta von Wecus, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Soest, Bea Lichtendal, Vorsitzende des Kamper Frauenrates sowie Carla Bökenbrink und Petra Menke-