Hansetag Kampen
Fast 40 Hanseaten hatten sich unter der Leitung von Petra Menke-Koerner und Hans Maaß von der Hanseatischen Gesellschaft Soest (HGS) auf den Weg gemacht, um am 37. Internationalen Hansetag der Neuzeit in Soest Partnerstadt Kampen teilzunehmen.
Die wenigen Teilnehmer, die Kampen noch nicht kannten und von Tiny und Jan Visser durch die schöne Altstadt geführt wurden, waren echt begeistert. Jan Visser, erst kürzlich von König Willem Alexander für seine Verdienste um Kampen ausgezeichnet, wies während seiner Erläuterungen auch auf die guten Beziehungen zwischen Soest und Kampen hin. Dabei blieb nicht unerwähnt, dass beide Städte in diesem Jahr ihr 25-jähriges Städtepartnerschaftsjubiläum begehen, welches während der Soester Fehde im nächsten Monat gebührend gefeiert werden soll.
Was aber wäre eine Reise zum Hansetag ohne die Erkundung der Umgebung, und so führte die Rundreise zum größten See der Niederlande, dem IJsselmeer. In Lelystad, dem Zentralort des IJsselmeeres, liegt die Batavia.
Die Batavia war ein Segelschiff der Niederländischen Ostindien-Kompanie. Es lief 1629 auf seiner ersten Reise vor Australien auf ein Riff und sank. Unter den Überlebenden des Schiffbruches kam es zu Meuterei und Massakern.
Auf Initiative des Schiffbauers Willem Vos wurde von 1985 bis 1995 ein Nachbau in Lelystad erstellt. Dieser ist eine möglichst genaue Kopie des ursprünglichen Schiffs.
Ein Abstecher in das über 1000-jährige malerische Enkhuizen, deren Stadtväter 1603 bei der Gründung der niederländischen Ostindien-Handelskompanie dabei waren, ließ die Seefahrernation, auf die die Holländer so stolz sind, wieder lebendig werden.
Bei der Rückkehr legten die Hanseaten noch einen Stopp in Zwolle ein. In dieser Stadt wurde 1980 der internationale Städtebund „Neue Hanse“ gegründet, und ab da gilt die Zeitrechnung für die Internationalen Hansetage der Neuzeit.