Vergangenheit ist Zukunft - Hansetag 2016 Bergen
Eine Reise der Hanseatischen Gesellschaft Soest durch Süd-Norwegen

Die größte Gruppe der Hansetagsbesucher stellte wieder einmal die Hanseatische Gesellschaft aus Soest (HGS), die mit 40 Teilnehmern den 36. Internationalen Hansetag der Neuzeit in Bergen/Norwegen mitfeierte. Viele der Teilnehmer waren bereits zum 2. Mal in Bergen, hatten sie doch bereits 1996, nach dem großartigen Hansetag 1995 in Soest die zweitgrößte Stadt, die am inneren Byfjord an der Westküste Norwegens gelegen und dadurch auch als „Tor zu den Fjorden“ bezeichnet wird, wieder einem Besuch abstatten wollen.

Bergen ist die zweitgrößte Stadt des Königreiches Norwegen und richtet nach 20 Jahren zum zweiten Mal einen Internationalen Hansetag der Neuzeit aus. Von König Olav Kyrre im 11. Jhdt. gegründet, war Bergen zunächst auch Krönungsstadt bis es von Trondheim in dieser Funktion abgelöst wurde. Nachdem die Stadt Bergen, im Jahre 1070 gegründet, ein zunehmend wichtiger Umschlagplatz für getrocknete Fische aus dem Norden des Landes und Getreide aus dem Ostseeraum geworden war, wurde durch die Hanse dort im Jahr 1343 eine erste Handelsniederlassung errichtet. Da Kontore keine selbstständigen Mitglieder der Hanse sein konnten, wurde die Niederlassung der Stadt Lübeck untergeordnet. 1365 wurde die Deutsche Brücke (Bryggen) dem Hansetag unterstellt. Das Hansekontor, zusammengesetzt aus über zwanzig nebeneinanderliegenden Höfen, wurde schnell zu einem kompletten Wohn- und Handelsviertel. Zur Blütezeit machten die deutschen Kaufleute, auch Bergenfahrer genannt, sowie die deutschen Handwerker ein Viertel der Stadtbevölkerung Bergens aus.

Seit 1979 steht das Hanseviertel Bryggen mit seinen etwa 60 Gebäuden auf der Liste des als Weltkulturerbe und gilt als bedeutendste historische Sehenswürdigkeit Bergens.

Bevor die Gruppe der HGS Bergen erreichte, um an den Hansadagen teilzunehmen, waren die Hanseaten mit dem Schiff in den Oslofjord gereist und hatten bereits die norwegische Hauptstadt mit Schloß und dem großen Vigeland Skulputrenpark sowie weiteren Sehenswürdigkeiten erlebt.

Entlang Norwegens größtem See, dem Mjøsasee, ging die Weiterfahrt nach Lillehammer, dem Austragungsort der olympischen Winterspiele 1994.

Natürlich durfte ein Besuch der 800 Jahre alten Stabkirche in Lom nicht fehlen.

Einer der vielen Höhepunkte der Reise war die Schiffstour auf dem Geirangerfjord, der als Inbegriff eines Fjordes gilt und zum UNESCO-Weltnaturerbe gehört.

Auch ein Besuch des Briksdalsbreen Gletschers sowie des Vøringsfossen Wasserfalls durfte nicht fehlen.

Während der Rückreise bestaunten die Hanseaten auch den größten Nationalparks Norwegens, die rund 9000 km² große Hardangervidda. Dieses Gebiet ist geprägt von weitläufigen Moorgebieten, mit einer enormen Anzahl an fischreichen Seen und die für Norwegen typische Fjellvegetation.

Auch die Besichtigung der größten, aus dem 13. Jahrhundert stammenden Säulenstabkirche des Landes war im Programm enthalten, und mit vielen wunderbaren Eindrücken kehrten die Hanseaten wieder ins heimische Westfalen zurück.