Flüchtilingshilfe im Mittelmeer

Seit Anfang Mai 2015 beteiligt sich die deutsche Marine daran, um Flüchtlinge aus dem Mittelmeer zu retten und Schleusern das Handwerk zu legen. Der Soester Jochen Siering war wiederholt mit dem Einsatzgruppenversorger „Berlin“ im Mittelmeer unterwegs und leistete als Fregattenkapitän der Reserve Wehrübungen ab. Die Berlin ist mit seinem 174 Metern Länge ein großes Schiff und ist komplett für diese Einsätze geeignet, da sie wie eine Stadt mit allen Einrichtungen funktioniert. Von der Kombüse über Kantine, Sporträume, bis hin zum Schiffslazarett, es ist alles vorhanden.

Von diesen hochinteressanten aber auch dramatischen Situationen berichtete er jetzt im Vereinsheim des Internationalen Garnisonsclubs den Damen des International Ladies Clubs und den Mitgliedern der Hanseatischen Gesellschaft Soest.

„Mehr als 9000 Menschen haben allein die deutschen Schiffe seit Mai 2015 aus dem Wasser geholt. Sie sind völlig entkräftet, und die Schlauchboote total überladen und seeuntauglich. Es sind Dramen, die sich im Wasser abspielen“ so Siering bei seinem Lichtbildervortrag. „Vor allem die Bergung der Leichen insbesondere Kinder, belasten die diensttuenden Soldaten besonders schwer.“ Hier bedürfe es der besonderen Aufarbeitung des Geschehens, um diese Erlebnisse in irgendeiner Form bewältigen zu können.

Petra Menke-Koerner bedankte sich für diesen eindrucksvollen aber auch sehr nachdenklich stimmenden Vortrag. Es sei bedauerlich, wie viele Menschen und gerade die Politiker durch die Bilder in den Medien bereits abgestumpft seien, und solche Maßnahmen stoppen wollen. „Von Menschlichkeit und Mitgefühl ist weit und breit keine Spur“, so ihr Fazit der Situation.