Besuch in Strzelce Opolskie
Soest/Strzelce Opolskie. Eine erlebnisreiche Reise durch Schlesien nach Südpolen und in die polnische Partnerstadt Strzelce Opolskie erfuhren jetzt 26 Reiseteilnehmer unter Leitung von Petra Menke-Koerner mit der Hanseatischen Gesellschaft (HGS) aus Soest. Über Legnica, dem früheren Liegnitz, eine Stadt in der heutigen Woiwodschaft Niederschlesien, erreichte die Reisegruppe zunächst die schlesische Metropole Breslau. Barock-Renaissance, ein herrliches Durcheinander architektonischer Meisterwerke und viele Gassen erinnern auch noch heute an das Zunftwesen in der alten Hansestadt und Odermetropole. Das unverkennbare Wahrzeichen der Stadt, das gotische Rathaus mit seiner astronomischen Uhr, die Jahrhunderthalle, die Dominsel mit den vielen berühmten Kirchen, sowie die Universität waren nur einige Stationen innerhalb der Besichtigungstour.
Während des Aufenthalts in Strzelce Opolskie nahm die Gruppe auch an den Strehlitzer Tagen sowie beim Kirchweihfest der Kirche St. Laurentius teil, die in diesem Jahr ihr hundertjähriges Bestehen feiert.
Der Aufenthalt in Groß-Strehlitz wurde bereichert mit einem Besuch der Barca. Seit Jahren unterstützen Mitglieder der HGS und Soester Bürger dieses Obdachlosenprojekt in der Partnerstadt. Ehemalige Nichtsesshafte und obdachlose Menschen leben hier in „ihrer neuen Familie“ und finden Schutz und Geborgenheit. Die Barca, ein früherer heruntergekommener Gasthof, wird von diesen Frauen und Männern mit Erfolg bewirtschaftet und instand gesetzt. Neben einer neuen energiesparenden Heizungsanlage wurden viele Wohnhäuser und Stallungen bereits renoviert.
Besonders beeindruckt war die Reisegruppe von den Erzählungen des 25-jährigen Rafao, der seit gut 2 Jahren dort lebt und für den Bereich der Hauswirtschaft und den 17 Bienenvölker zuständig ist. Als ehemaliger Alkoholiker ohne Zukunft, hat er hier ein neues Leben mit Zukunftsperspektive gefunden und strebt zurzeit sogar ein Fernstudium an. Pastor Josef Krawiece, der die Betreuung der Barca hat, ist sichtlich stolz auf seine Schützlinge und ergänzte die Ausführungen dahingehend, dass auch junge Familien in Probewohnungen hier leben und so auf ein eigenständiges Leben vorbereitet werden. Die Reisegruppe, die spontan von den Bewohnern zum Kaffee und Kuchen eingeladen worden war, bedankte sich mit den mitgebrachten Sach- und Geldspenden, um so die Bewohner der Barca und die gute Sache weiterhin zu unterstützen.
Eine besondere Überraschung war die Übergabe eines Soestposters, welches die Mitreisende Künstlerin Karinheide Jasper-Schnarre gezeichnet hatte und nun das Wohnzimmer der Barca schmückt.
Mit einem Besuch des Annabergs und einem Empfang der Stadt Strzelce mit Bürgermeister Tadeusz Goc, fand dieser facettenreiche Tag seinen Abschluss. Das Ende des Reiseprogramms bildete eine Fahrt ind die Königsstadt Krakau. Die Krakauer lieben und pflegen ihre Tradition und Mythen. So lauschten die Besucher dem Lied des Trompeters, der seit 700 Jahren stündlich sein Lied vom Turm der Marienkirche bläst und ließen sich von der Vielfalt in den Tuchhallen und den Sehenswürdigkeiten begeistern. Natürlich durfte ein Besuch zum „Wawel“ dem Königsschloß, von dem 500 Jahre aus regiert wurde, nicht fehlen und die Reisegruppe kehrte mit vielen neuen Eindrücken nach Hause zurück.
Die Reisegruppe der Hanseatiscen Gesellschaft Soest überreicht während ihres Aufenthaltes in der polnischen Partnerstadt Strzelce Opolskie den Bewohnern des Projektes Barca Sach- und Geldspenden sowie ein Poster mit Soestmotiven von der Künstlerin Karinheide Japer-Schnarre.